23.10.2007

Heute sind wir um 6.00 uhr aufgestanden, haben unsere Taschen gepackt und haben um 7.30 Uhr gefrühstückt. Zum Schluss fotografierten wir den heiligen etwas zu dick geratenen Hund und die nett lächelnden einheimischen Hausbediensteten, die dabei vor sich hin kicherten, Die 2 vom New Delhi B&B.wie kleine Mädchen. Aber sie freuten sich, dass wir sie fotografierten. Um 8.00 Uhr fuhren wir dann mit unserem Fahrer von Delhi nach Agra. Die Fahrt dauerte ca. 3 Stunden und wir sahen auf der Fahrt dem bunten, quirligen Verkehr zu. Den Autobahnverkehr mal mit Deutschland zu vergleichen, ist interessant, weil dazwischen Welten liegen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit war ca. 30 maximal 60 km/h, denn alles mit Rädern und Füßen war unterwegs, von weniger vielen Ochsengespannen, Fußgängern und Fahrrädern über mehrere voll beladene und erstaunlicherweise noch fahrende Tuc-Tucs und LKWs, war viel los. Als wir aus Dehli raus waren, fuhren auf einer 2- spurigen Straße. Plötzlich kamen uns auf der 2. Spur Autos entgegen, selbst unser Fahrer war ein wenig erschrocken, aber als sei dies das normalste der Welt, lenkte er den Wagen in die andere Spur ("Geisterfahrer" auf indisch). Der Grund für die entgegenkommenden Wagen war die plötzliche Sperrung (ohne Schilder oder so was) der 2 Gegenfahrbahnen, auf einem Teil der Gegenfahrbahnen waren mobile Schlafstätten aufgebaut. Die Ursache für die Schlafstätten und und die Sperrung war ein Marsch von etwa 25000 indischen landlosen Bauern. Diese sind vom etwa 350 m entfernten Gwalior friedlich nach Dehli marschiert, um eine gerechtere Landverteilung und bessere Lebensbedingungen zu fordern. Auf der gesperrten Autobahnseite liefen Sie ordendlich in 3- er Reihen, mit grün- weisen Fahnen (Sachsen?). Sie demonstrierten lautstark und trugen dazu Megaphone auf Fahrrädern und ähnlichen kleinen Wagen bei sich. An den internen Landesgrenzen musste der Fahrer Steuern zahlen. Die Wartezeit verkürzten uns Verkäufer von Zeitungen, Wasser und Schmuck. Auch ein Schlangenbeschwörer und ein Mann mit einem Affen boten gegen Entgelt Unterhaltung oder Fotos an. In Agra angekommen, wurden wir erst einmal so gegen 13.00 Uhr zum Einchecken im Hotel Trident Hilton abgesetzt. Um 14.00 Uhr wurden wir von unserem neuen Guide und unserem Fahrer abgeholt und fuhren zum berühmten Agra Fort, auch Rotes Fort, genannt. Agba begann 1565 dieses Fort am Ufer des Yamuna zu bauen. Es wurde später durch seinen Enkel Shah Jahan erweitert. Von dem Takhti- i- Jehangir aus einem schönen Balkon sieht man über den Fluss den Taj Mahal. Anschließend fuhren wir zum Taj Mahal, zumindest so weit es ging. Um das Bauwerk herum, wurde jeglicher normale Autoverkehr verboten, wegen der Abgase (Schutz des Bauwerkes), weiter heran fahren kann man mit Elektrobussen oder mit Rikschas. Wir nahmen den Elektrobus. Zum Taj Mahal bleibt so viel zu sagen, es ist das größte und schönste Bauwerk, dass je aus Liebe zu einer Frau gebaut wurde und mit Recht gehört es zu den 7 neuen Weltwundern. Es wird von Dichtern oft versucht, das Taj Mahal mit Worten zu beschreiben, wie z.B. von dem indischen Poeten Rabindrath Tagore als "Träne im Antlitz der Unendlichkeit" oder vomDas Taj Mahal mit Touristen. britischen Autor Rudyard Kipling als die "Verkörperung alles Reinen". Der Großmogul Shah Jahan war über den Tod seiner zweiten Frau Mumtaz Mahal, die während der Geburt ihres 14. Sohnes im Jahre 1631 starb, so betrübt, dass es ihm das Herz brach und er sich von der Außenwelt zurückzog. Sein Haar soll über Nacht ergraut sein. Der Taj Mahal wurde von 1653 - 1655 erbaut, er verschlang Unmengen von Geld. Dafür ließ der Sohn des Herrschers den Vater Shah- Jahan einsperren. Er hielt ihn für wahnsinnig. Aber dieser "Wahnsinn", er sieht wahnsinnig schön aus. Es scheint, das Mausoleum schwebt in der Landschaft, da es auf einer erhöhte Marmorplattform gebaut wurde, die 4 es umgebenden Minarette sehen wie Leuchttürme aus und durch die Verwendung weisen Marmors wirkt das Bauwerk, als sei es nicht von dieser Welt, übernatürlich schön, lässt es einen an die Liebe glauben. Ergriffen schauten wir uns das Bauwerk näher an, gingen in das Innere. Aber die einzigartige Wirkung verblasst in der Nähe, weil die volle Schönheit nur im Ganzen betrachtet, von weitem weg, zur Geltung kommt. Leider verhinderte die dunstige Staub- und Abgasglocke über Agra einen schönen roten Sonnenuntergang als Glanzpunkt für die Besichtigung. Aber auch so lohnte es sich.

Während wir im Agra Fort waren, rief uns unsere Betreuerin von Reisebüro Pitri aus Delhi an. Und lud uns als Entschädigung, weil wir am ersten Tag in Delhi keinen deutschen Reiseführer bekamen, zu einen kostenloses Abendessen um 19.00 Uhr im Restaurant unseres Hotels ein. Das war lecker, denn wir wählten das Buffet und konnten so von allen Speisen probieren und uns für das Leckerste mehrmals entscheiden. Satt und voller neuer Eindrücke fielen wir geschafft ins Bett.
 
24.10.2007

Wir sind um 6.30 Uhr aufgestanden und fuhren um 8.00 Uhr mit dem Fahrer und dem Guide in das 39 km entfernte Fatehpur Sikri. Es handelt sich um eine sehr schöne Geisterstadt, erbaut zwischen 1571 - 1585, Akbars Herrschaft, jetzt zum Weltkulturerbe gehörend. Bestehend aus Palastgebäuden und einer noch benutzten Moschee, der Jami Masjid. In Agra zurück, schauten wir uns ohne den Guide Akbars Mausoleum an. Es handelt sich um einen sehr symmetrischen Bau, auch mit Kuppeltürmen und einem nicht so beeindruckenden Grabraum. Sehr viele arabische Einflüsse, wie symmetrische Wasserläufe sind zu erkennen. Wir nahmen uns in dem Park zwischen den Mausoleumsanlagen, auf der einzigen schattigen Bank eine Auszeit und beobachteten die fast ausschließlich hierher kommenden indischen Touristen (mal ganz was Neues). Besonders schön ist jedoch das Innenleben des Parks, Heimat für Affen, Antilopen, Adler und pelikanähnliche (aber kleinere Vögel) und die Parkarbeiter. Nach so viel Beobachtung an lebenden Objekten, wollten wir den Taj Mahal mal von der anderen Seite über den Fluss hinweg betrachten und anschließend den Taj Mahal in Verbindung mit etwas Essbarem für uns, sehen.

Aber den Taj Mahal über den Fluss zu sehen, blieb uns verwehrt, denn es gibt in Agra nur 2 Brücken über den Fluss, die eine Brücke war wegen Bauarbeiten gesperrt und die zweite Brücke war durch den Nachmittagsverkehr verstopft und gesperrt, und auch mehr als baufällig. So sehr sich unser Fahrer auch anstrengte, durch schmale Gassen fuhr, im größten Verkehr wendete und mit örtlichen den Verkehr regelnden Polizei diskutierte, wir kamen nicht auf und somit nicht über die Brücke. Also ließen wir uns so nah wie möglich an den Taj Mahal fahren, und zwar zum Westtor des Großen Parks, der den Taj Mahal umgibt. Dann machten wir uns zu Fuß auf den Weg, die Fahrer von Rischkas, die uns ihre Dienste anboten, abwehrend. Auf dem Weg riss ein Riemchen meiner bereits bis Australien gereisten Lieblingssandalen. Ein Skandal, also kauften wir stolz neue Schuhe für mich und freutenDer Junge am Taj Mahal. uns über den Deal, wobei die uns wahrscheinlich mächtig gewaltig übers Ohr gehauen haben. So what. Ein kleiner Junge führte uns auf Geheiß des Schuhverkäufers mit großem Widerwillen zu dem von uns gesuchten Restaurant, der "Shanti Lodge". Heraus kam, wir wussten nicht wo wir waren, der kleine Junge war spurlos verschwunden und ein paar schäbige Restaurants mit Dachterassenattrappen boten einen wenig einladenden Eindruck. Aber gepriesen sei unser Reiseführer in Papier mit einem kleinen Stadtplan, der uns weiterhalf. Auf der Terasse des alten baufälligen Hotels angekommen, waren da auf dem Boden dreierlei verschiedene Arten von Fußbodenfliesen, alte Stühle und Tische, aber ein überwältigender Blick auf den Taj Mahal und das abendliche Leben in Agra. Wir wählten indische Gerichte, die wir nicht kannten, versuchten Kinley zu bestellen dies endete mit 2 leeren vielleicht nicht aufgewaschenen Tassen und einem kleinen Schälchen Honig. Auch die 2 Reisenden am Nachbartisch konnten uns nicht sagen, was wir falsch machten, komischerweise standen am anderen Nachbartisch leere Kinleyflaschen, mmh. Aber das machte nichts. Die Sonnenuntergangsstimmung zusammen mit typischem indischen leckerem Essen und der überwältigende Blick auf den Taj Mahal waren der richtige Abschluss des Tages. Doch am besten war die Rechnung, Essen und Getränke zusammen für 250 Rs. Da stockte mir der Atem.