03.11.2007
Wir fuhren mit dem Auto ein Stück, dann begann unsere Tour. Am Startpunkt waren viele Leute aus Kathmandu, die hieraus aufs Land gefahren sind um ein Picknick zu machen, da Sonnabend war. Viele hatten sich was zu Essen mitgenommen und luden ihre Grillutensilienen aus. Sogar Busse waren da und wurden entladen. Die Wanderung ging ersteinmal ein Stück bergauf und dann einen langen Weg abwärts. Insgesamt waren wir 10,4 km unterwegs, garnicht so wenig. Auf dem Weg durch die Dörfer sahen wir das tägliche Leben der Einheimischen. Immer wieder fragten uns Kinder nach Stiften, Süßigkeiten und nach Fotos. Sie liebten es, von uns fotografiert zu werden und sich dann als digitales Bild zu betrachten. Einige entdeckten unser Fernglas und waren ganz wild darauf, durchzuschauen. Ein Mädchen, dass Ziegen hütete, gab uns ihre Adresse und bat uns, ihr zu schreiben. Dann fuhren wir nach Dhulikel. Dhulikel ist eine kleine Stadt, 30 km von Kathmandu entfernt. Wir bezogen unsere Zimmer im "Dhulikhel Lodge Resort". Die Zimmer hatten wie in Nagarkot einen wunderschönen Panoramablick auf die leider wolkenbedeckten Gipfel, und auch wieder keine Heizung, dafür aber wieder 2 Bettdecken. Abends gingen wir noch in die Stadt und kauften Wasser, in der Stadt waren viele Polizisten unterwegs. Zum Abendbrot gab es Buffet mit typischen einheimischen Gerichten, wieder einmal war alles sehr lecker. Zum Abschluss des Abends setzten wir uns alle an das offene Feuer und es gab viel zu erzählen. Wir trafen am Feuer auch einen Arzt aus Deutschland, er sei 3 Monate hier am Lehrkrankenhaus als Internist. Er sagte, die Klinik sei sehr gut eingereichtet und man könne alles machen, was man wolle. Die einheimischen Ärzte, die hier arbeiten, sind sehr motiviert und die Pfleger sind auch super ausgebildet. Gegen 9 Uhr gingen wir dann ins kalte Bett.
04.11.2007
04.11.2007
Am nächsten Morgen standen wir gegen 6 Uhr auf, um bei einem schönen Sonnenaufgang vielleicht eine klare Sicht auf die Berge zu haben. Aber leider war der Morgen wieder wolkenverhangen, die aufgehende Sonne und die Stimmung waren aber auch so sehr schön. Nach dem Frühstücksbuffet gingen wir wandern, auf nach Namobuddha, einem Kloster in den Bergen. Erst einmal ging es bergauf, vorbei an den landwirtschaftlich genutzten Terassen, auf denen Buchweizen, Raps, Kartoffeln, Chili, Hirse .... wuchs. Wir konnten die Einheimischen bei der Feldarbeit und die Frauen bei ihren Arbeiten auf den familiären Bauernhöfen beobachten und wurden auch wieder von vielen Kinder bemerkt und "verfolgt". Es war sehr interessant, den Leuten zuzuschauen. Katzuko blieb heute in der Lodge, denn Sie fühlte sich nicht gut und wollte sich schonen. Das Kloster Namubuddha erreichten wir gerade zur Mittagszeit, die Mönche sind meistens Kinder sehr armer Familien, die ihre Kinder und sich selbst kaum ernähren können. Früher wurde meistens der zweitgeborene Sohn auch wohlhabender Familien in ein Kloster gegeben, was für das Kharma der Familie gut sein soll. In dem Kloster kann man für meditative Zwecke kleines Zimmer mieten. Jeder, der bedürftig und hungrig ist, erhält eine Mahlzeit in Form von Reis und Curry. Es gibt auch einen Tempel an dem Ort, wo Buddha meditiert haben soll. Dieser wurde um den dort wachsenden Figus Religiosa drumherum gebaut. Um den Baum liegen beschriftete Steine, sog. heilige Moneysteine. Über dem Kloster hängen unzählige Gebetsfahnen. Auf dem Rückweg sahen wir einige Frauen, die Brennesseln abschnitten, sie sind eine günstige Methode, um günstig, an Vitamin A zu kommen und vor allem für schwangere Frauen wichtig. Dann gingen wir den Berg, auf dem das Kloster stand, wieder abwärts, vorbei an Stechapfelpflanzen (giftig), Khakibäumen, Marihuanapflanzen und Spinnennetze mit Spinnen und dergleichen. Im Tal angekommen, durchwanderten wir Dörfer, in denen Häuser standen, die noch aus den Zeiten stammten, als der Handelsweg nach Tibet noch intakt war. Noch bevor eine Straße nach Tibet gebaut wurde, damals wurden die Lasten über weite Strecken noch mit Trägern transportiert. Die Häuser waren stark vom Zerfall geprägt, aber der frühere Wohlstand war an der Bauweise erkennbar. Die Häuser waren aus roten Ziegeln gebaut und mit kunstvollen Schnitzereien versehen. Jetzt sind die Dörfer eher verarmt, weil dieser Handelsweg durch die entfernter liegende Straßen ersetzt wurde. Die Leute sind sehr neugierig auf uns und überall fragen uns die Kinder, wo wir her sind und ob wir Süßigkeiten für sie haben. Die Frauen sind auf den Feldern und ernten Reis. Dann zog Regen auf, das merke ich an meinen Kopfschmerzen, die in Übelkeit und Schwitzen übergehen. Mit uns gingen seit etwa der Hälfte der Tour die beiden Söhne des regionalen Polizeichefs, sie kennen die Gegen auch nicht, sie sind 14 und 17 Jahre. Der Große studiert Ingeneurwesen und will ein Auslandsparktikum in Deutschland machen. Wir fragen ihn, ob er McDonalds kennt, aber da es in ganz Nepal kein McDonalds gibt, kannte er es nicht. Aber er hat schon davon gehört und würde gerne mal hingehen. Unterwegs trafen wir einen Bauern, der Khakis vom Baum erntete, der große Sohn vom Polizeichef (Barry) holte für uns Mädchen Khakis. Die schmeckten nicht so toll, wahrscheinlich müssen die noch etwas nachreifen. Zurück im Auto, das uns wieder nach Dhulikhel brachte, fuhren wir ein Stück, mir wurde übel, also ließ ich das Auto anhalten und mein ganzes Frühstück wurde am Wegesrand gelagert. Jan machte sich schon Sorgen, ob ich die Höhenkrankheit hätte, da ich am Abend nach einem ausgiebigen Schläfchen und einer Asprin wieder kräftig zulangte, war er beruhigt und diese Kranheit war somit ausgeschlossen. Dafür regenete es die ganze Nacht. Am nächsten Tag fuhren wir nach Kathmandu zurück.